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Dein Start in die Selbständigkeit: So kannst du technisches Wissen aufbauen & Erfahrungen als VA sammeln

von | Jan 25, 2021 | Virtuelle Assistenz

Lesedauer: 18 Minuten

Die Entscheidung ist getroffen. Du möchtest dich selbständig machen und als virtuelle Assistentin arbeiten und natürlich erfolgreich durchstarten. Nachdem du dich mit verschiedenen Aufgabenbereichen beschäftigt hast, ist dir klar, dass du andere Selbständige im technischen Bereich unterstützen möchtest. Du bist technikaffin, du denkst, das ist genau dein Ding und außerdem sind Aufgaben wie Webdesign, Onlinekurs-Erstellung und Podcast-Service total gefragt. Wie schaffst du es jetzt aber das nötige Wissen aufzubauen, was dir noch fehlt? Und wie kannst du Erfahrungen als VA sammeln? Genau darum soll es heute gehen.

Wir alle haben mal bei null angefangen. Ich würde behaupten, dass locker mehr als die Hälfte aller virtuellen Assistentinnen Quereinsteiger sind. Jeder kann sich heutzutage das richtige Wissen aneignen, wenn er es wirklich möchte, Durchhaltevermögen, Disziplin und vor allem jede Menge Motivation mitbringt.

Auch ich hatte, abgesehen davon, dass ich Blogbeiträge einpflegen konnte und ein bisschen Ahnung von WordPress hatte, keine Vorkenntnisse in den Bereichen, in denen ich heute arbeite. Und damit du siehst, wie du es auch schaffen kannst, dich im technischen Bereich weiterzubilden und damit als virtuelle Assistentin durchzustarten, habe ich diesen Artikel geschrieben. Ich hoffe, er hilft dir und du findest ein paar Ansätze und Ideen, wie du dir den Traum der virtuellen Assistenz verwirklichen kannst.

Schritt 1: In welchem Bereich möchtest du arbeiten?

Bevor du mit der Weiterbildung startest, solltest du natürlich wissen, welche Dienstleistungen du überhaupt anbieten möchtest. Ein paar Ideen hierzu findest du in meinem Beitrag “Dein Angebot als VA: 20+ technische Aufgaben, die du als Virtuelle Assistentin anbieten kannst”.

Mach dir Gedanken, was du anbieten möchtest und was vielleicht auch am besten zusammenpasst für dein Gesamtangebot und deine Positionierung als virtuelle Assistentin. Wenn du z. B. E-Mail-Marketing machen möchtest und du auch gerne schreibst, dann wäre es doch super, das in Kombination anzubieten. Wenn du Podcasts machen möchtest, könntest du einen Komplettservice anbieten, also z. B. auch Shownotes schreiben oder ggf. ganze Folgen transkribieren, wenn dir das Spaß macht.

Schritt 2: Welches Wissen hast du aktuell schon?

Oftmals sehen wir nur, dass was uns fehlt. All das Wissen, was wir noch nicht haben. Aber schau doch erstmal auf das Wissen, was du schon hast. Ich hatte z. B. vor meinem Start in die Selbständigkeit einen WordPress-Blog und auch ein bisschen Ahnung davon. Auch im Angestelltenverhältnis hab ich ein paar Inhalte eingepflegt. Trotzdem dachte ich, das reicht doch nicht aus, um WordPress als Dienstleistung anzubieten.

Aber doch. Es kann reichen. Denn es gibt Kunden und Menschen, die uns Chancen geben. Außerdem bist du ja wohl nicht auf den Kopf gefallen. Wenn du nicht weißt, wie etwas geht, dann bekommst du es heraus. Wichtig ist, in Lösungen und nicht in Problemen zu denken.

Ich möchte jetzt also, dass du einmal alles aufschreibst, was du schon kannst. Wenn du Videoschnitt anbieten möchtest und jährlich das Urlaubsvideo der Familie geschnitten hast, dann ist das doch schonmal ein Anfang. Verstehst du was ich meine? Oftmals können wir mehr, als wir selbst von uns denken.

Finde also heraus, wo du im Moment stehst und was du schon kannst. Im Schritt 3 schauen wir dann, wie es weitergeht.

Schritt 3: Was musst du noch lernen?

Mach dir jetzt im 3. Schritt eine Tabelle je Dienstleistung oder Aufgabe, die du anbieten möchtest oder lade das PDF am Ende des Beitrags herunter. Wir schauen jetzt, welches Wissen du noch aufbauen solltest. Das heißt nicht, dass du nicht schon starten kannst. Du kannst und solltest immer unperfekt starten. Denn es wird immer etwas zu lernen geben und wenn du auf den “perfekten Zeitpunkt” wartest, dann wirst du nie starten.

Oberhalb der Tabelle schreibst du den Namen der Dienstleistung und machst dann eine Tabelle mit 3 Spalten:

  • Was muss ich noch lernen?
  • Wie wichtig ist das? (Skala von 1-10)
  • Wie kann ich das lernen?

z. B. möchtest du Webdesign anbieten:

Was muss ich noch lernen?Wie wichtig ist das?Wie möchte ich das lernen?
Wie installiere ich WordPress?7 (du kannst auch loslegen und erst einmal nur Webseiten aktualisieren)Youtube, Google Suche
Was macht eine rechtssichere Website aus?9Google
Grundlagen in CSS3ausprobieren, 1-zu-1-Training

Hinterher hast du eine Liste, die du nach Priorität sortieren kannst und weißt, wie du dir das Wissen aneignen kannst. Dazu möchte ich an dieser Stelle noch ein paar Möglichkeiten mit dir teilen:

Onlinekurse

Wenn es um einen recht großen Umfang an Wissen geht, was dir fehlt, dann empfehle ich dir einen Onlinekurs zu buchen oder mit jemandem zusammenzuarbeiten, der dir alles beibringt. Wenn du z. B. Podcastservice anbieten möchtest und davon noch nicht viel Ahnung hast, bietet sich ein Onlinekurs wie der von Nadine an.

Ich empfehle dir hier auf jeden Fall, bevor du einen Kurs buchst, dir erst einmal die Personen hinter den Kursen anzuschauen. Folge den Leuten eine Weile bei Instagram und schau, ob sie dir sympathisch sind und dir wirklich das Wissen weitergeben können, was du suchst. Du wirst dir einige Stunden (Video-)Material dieser Person anschauen, und wenn du z. B. die Stimme nicht hören kannst, dann kann sich so ein Kurs ganz schön in die Länge ziehen 🙂

Kaufe Kurse von Menschen, denen du vertraust und von denen du weißt, dass sie Ahnung von dem Thema haben. Das sind die Kurse, die du auch zu Ende machen wirst. Achte auch darauf, dass die Kurse aktuell sind, damit dein Wissen auch wirklich up to date ist. Wenn du nämlich einen Kurs über ein Tool oder eine Plattform kaufst, die sich schnell ändert – wie z. B. Pinterest – dann ist das besonders wichtig. Frage auch in Facebook-Gruppen zu empfohlenen Kursen zum Thema.

Google / Youtube

Wenn dir Kleinigkeiten fehlen, wie z. B. oben die Frage, wie installiere ich WordPress? – einfach weil du es noch nie gemacht hast, du aber Seiten an sich schon angelegt und bearbeitet hast, dann google deine Frage einfach oder gib sie bei Youtube ein. In den meisten Fällen findest du eine konkrete, schnelle Anleitung. Wenn möglich, setz diese Anleitung selbst um und gehe die Schritte durch, denn lesen ist oft noch anders als selbst machen.

Ausprobieren

In meiner Laufbahn als virtuelle Assistentin habe ich mir sehr viel Wissen durch selbst ausprobieren beigebracht. Wenn du Webdesign-Dienstleistungen anbieten möchtest, dann erstell im 1. Schritt deine eigene Website. Dann hast du zum einen eine Beispielseite, die du potentiellen Kunden zeigen kannst, und zum anderen merkst du bei dir selbst, an welchen Stellen es hakt und kannst genau dort ansetzen und dein Wissen erweitern.

Das ist natürlich nicht nur im Webdesign so. Wenn du Onlinekurs-Betreuung mit Elopage anbieten möchtest, dann bau doch mal einen Kurs, den du gut findest nach und übe. Wenn du E-Mail-Marketing machen möchtest, dann bau eine Automation nach, die du mal gesehen hast oder denk dir selbst eine aus. Wenn du Videoschnitt anbieten möchtest, dann schneide selbst ein Video für deinen Instagram-Kanal.

Hilfe-Seiten der Plattformen

Die meisten Tools und Plattformen bieten ausführliche Hilfe-Seiten auf ihren Websites. Ich habe mir Digimember z. B. mit der Hilfe-Seite und dem Ausprobieren auf einer Website selbst beigebracht. Auch Elopage, Digistore24 und ActiveCampaign bieten viele Infos auf ihren Websites, wie alles funktioniert. Also schau vorbei, lies es durch und auch hier wieder: probier es aus!

Arbeitskraft gegen Wissen

Gegebenenfalls kannst du auch deine Arbeitskraft in einem anderen Bereich “tauschen” gegen Wissen in dem Bereich, in dem du arbeiten möchtest. Gibt es einen Experten von dem du unbedingt lernen möchtest? Frage ihn/sie, ob so ein Tausch für sie in Frage kommt und schlage ggf. direkt in der Mail schon einen Beispiel-Deal vor. Sei hier auf jeden Fall sehr aufmerksam und schau, ob die Person gerade in einem Bereich Hilfe sucht. Vielleicht fällt dir auch etwas auf, dass z. B. noch Optimierungspotential bei Pinterest da ist und du da Ahnung hast, und die Person ist absoluter Experte im Podcasting, das du eben lernen möchtest.

Wie gesagt, sei hier nett, zeig, dass du dich mit der Person auseinandergesetzt hast und ihr schon länger folgst und biete nur Dinge an, die wirklich Sinn ergeben und beiden einen Mehrwert geben.

Austausch mit anderen VAs

Genauso kannst du dich natürlich mit anderen VAs kurzschließen. Es gibt sooo viele Facebook-Gruppen, in denen du z. B. nach einer Kollegin suchen kannst, die etwas lernen möchte, was du kannst und sie kann dafür etwas, was du können möchtest. Beim Sprachen lernen nennt man das Ganze Tandem – warum sollte man dieses Prinzip nicht auch für (technisches) Wissen anwenden? Frag einfach nach, vielleicht hast du Glück, ihr unterstützt euch gegenseitig und obendrein findest du sicher noch eine neue Freundin.

1-zu-1-Trainings oder -Coachings

Zu guter Letzt kannst du natürlich auch noch 1-zu-1 mit einem Experten in dem Bereich, in dem du besser werden möchtest, zusammenarbeiten. Ich selbst habe in der Vergangenheit u. a. Trainings im Bereich Digistore24, WordPress, ActiveCampaign etc. gegeben. Hier kann ich oder eben dein Trainer genau auf die Aspekte eingehen, die dir noch fehlen, und dir wird ganz individuell geholfen. Das ist natürlich der effizienteste Weg und deine Abkürzung auf deinem Weg zum erfolgreichen VA-Business, da ganz individuell auf deinen Wissensstand, deine Ziele und Herausforderungen eingegangen wird. Du lernst, bekommst vielleicht auch Hausaufgaben und setzt so um und probierst dein erlerntes Wissen direkt aus, plus hast du zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit Fragen zu stellen.

Wenn du 1-zu-1 mit mir zusammenarbeiten möchtest, schreibe mir sehr gerne eine Mail an info@stefkapoessel.com und wir vereinbaren ein kostenfreies Erstgespräch, in dem wir erörtern, wo genau du stehst, wo du hinmöchtest und welche Inhalte das Training haben sollte.

Schritt 4: Wie kann ich in den Bereichen Erfahrungen sammeln?

Wie im letzten Schritt erwähnt, ist es natürlich wichtig, dass das Wissen nicht nur theoretischer Natur ist, sondern man auch Erfahrungen sammelt. Besonders zu Beginn ist es natürlich nicht einfach an Kunden zu kommen, denn sie fragen natürlich auch häufig nach den vorhandenen Erfahrungen. Gib aber auf keinen Fall auf, denn es gibt immer Möglichkeiten, wie du Erfahrungen sammeln kannst.

In den folgenden Abschnitten findest du ein paar Ideen von mir. Schau einfach, was für dich in Frage kommt und probier es aus.

Selbst ausprobieren

Wie oben schon erwähnt, kannst du alles selbst ausprobieren. Zwar bekommst du dafür keine Referenz, dafür aber Übung, und Übung macht bekanntlich den Meister. Erstelle also deine eigene Website. Probiere bestimmte Plugins aus. Baue einen Onlinekurs nach. Bearbeite Audio-Dateien oder schneide Videos. Über selbst Ausprobieren lernst du bereits sehr viel, hast “unterwegs” vielleicht ein paar Fragen und löst diese, und kannst dieses Wissen dann in die Arbeit mit deinem ersten Kunden bereits “mitnehmen”.

Bestehende Kunden fragen

Hast du bereits einige Kunden? Vielleicht möchte einer demnächst einen Onlinekurs erstellen und sucht Unterstützung dafür. Biete ihm deine Hilfe an, auch wenn du vielleicht noch kein Experte auf dem Gebiet bist. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass viele Kunden dein Angebot annehmen werden, wenn sie mit dir und deiner Arbeit zufrieden sind. Denn es ist einfacher für sie, die Arbeit an dich abzugeben anstatt eine neue Person zu finden. Wenn sie weiß, dass sie sich auf dich verlassen kann und du schnell lernst, dann weiß sie, dass du das auch lösen kannst und wird dir die Aufgabe gerne geben. Probier es einfach mal aus.

So viel von dem, was ich heute weiß, verdanke ich meinen Kunden, die mir die Chance gegeben haben, mich in ein Thema einzuarbeiten und mir das Vertrauen geschenkt haben, dass ich das hinkriege. Und ich bin überzeugt, dass nicht nur meine Kunden so sind. Los, trau dich und frag!

Bekannte fragen

Wenn du Selbständige in deinem Netzwerk hast, kannst du diese natürlich auch fragen, je nachdem wie gut du sie kennst. Aber fragen kostet ja nichts. Vielleicht bringst du jemanden sogar noch auf eine neue Idee und ihr könnt ein Projekt gemeinsam angehen. Ein Win-win für beide 🙂

Testkunden

In letzter Zeit habe ich bei Facebook auch sehr viel gesehen, dass andere virtuelle Assistentinnen Testkunden suchen. Hier muss es nicht zwingend heißen, dass du kostenlos für jemanden arbeitest, es kann auch einfach ein vergünstigter Preis sein. Einzige Voraussetzung ist, dass du am Ende eine Referenz von der Person erhältst.

Wichtig ist hier, dass der Rahmen der Zusammenarbeit genau abgesteckt ist, damit du am Ende nicht super viel Arbeit hast und ausgenutzt wirst. Lege genau fest, was du machst und wie lange ihr in diesem Testkunden-Verhältnis zusammenarbeitet.

Praktikum

Auch ein Praktikum ist natürlich denkbar. Das gute am virtuellen Praktikum ist, dass ein Praktikum nicht mehr 40 Stunden/Woche bedeutet. Du kannst z. B. auch nur 10 Stunden pro Woche für jemanden arbeiten. Du sammelst Erfahrung und hast vermutlich auch noch die Möglichkeit zwischendurch Fragen zu stellen, um dein Wissen noch weiter aufzubauen.

Austausch mit anderen VAs

Ich habe vor kurzem einer Kollegin und Freundin bei der mobilen Optimierung ihrer Website geholfen. Im Gegenzug wird sie mir helfen, wenn ich mit Pinterest anfangen möchte und mir bei der Erstellung von ein paar Vorlagen unter die Arme greifen. Das Ganze haben wir zwar nicht gemacht, um Erfahrungen zu sammeln, sondern um uns gegenseitig zu unterstützen, aber auch für das gegenseitige Sammeln von Erfahrungen ist so eine Vorgehensweise natürlich ebenfalls denkbar.

Ehrenamt

Bist du vielleicht sowieso schon in einem Ehrenamt tätig? Kannst du da ggf. In deinem neuen Bereich Erfahrungen sammeln? Vielleicht die Website auf den neusten Stand bringen o. Ä.? So tust du etwas Gutes und sammelst gleichzeitig Erfahrungen.

Teile es mit der Welt

Du möchtest mehr Erfahrungen bei der technischen Einrichtung von Onlinekursen sammeln? Dann sag es und teile es mit der Welt. Wer weiß, vielleicht kennt jemand einen, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der gerade genau nach dir sucht. Die Welt ist ein Dorf. Es gibt immer wieder wahnsinnige Zufälle, die du nicht glauben wirst. Je mehr Leute davon wissen, was du tust, hm… desto mehr wissen es und können dir eben helfen oder deinen Namen in die Runde werfen, wenn es um dein Thema geht.

So kannst du technisches Wissen aufbauen und Erfahrungen sammeln als VA

Damit du die Schritte des Artikels auch wirklich umsetzt und den Artikel nicht einfach nur liest und dann wieder vergisst, habe ich ein kleines PDF vorbereitet, das dir dabei hilft die Fragen zu beantworten. Wenn du dich für meinen Newsletter anmeldest, bekommst du dieses PDF als Geschenk.

Wenn du das PDF-Dokument möchtest, dich aber nicht zum Newsletter anmelden möchtest, in dem du 1-2x im Monat Technik-Tipps für deine Arbeit als virtuelle Assistentin erhältst, dann schreib mir eine Mail an info@stefkapoessel.com. Ich schicke dir das Dokument dann sehr gerne zu.

Mit deinem Eintrag erhältst du regelmäßig (ca. 2x / Monat) Technik-Tipps für deine Arbeit als Virtuelle Assistentin. Du kannst deine Einwilligung zum Empfang der E-Mails jederzeit widerrufen. Dazu befindet sich am Ende jeder E-Mail ein Abmeldelink. Deine Anmeldedaten, deren Protokollierung, der E-Mail-Versand und eine statistische Auswertung des Leseverhaltens werden über ActiveCampaign, USA, verarbeitet. Mehr Informationen dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung.

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